Samstag, 18. Mai 2013

"In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Eugen Ruge

In diesem Fall hatte ich mal wieder ein glückliches Händchen.  
Um genau zu sein müßte ich sagen, dass jemand meinen Geschmack genau getroffen hat. :-)
von Eugen Ruge, 
ungekürzt gelesen von Ulrich Noethen
Ein Roman mit biographischem Hintergrund

Ich möchte vorausschicken, dass ich mich bisher literarisch mit dem Deutsch-Deutschen-Thema  noch nicht beschäftigt hatte.

Natürlich lief bei mir im Oktober und November des Jahres 1989 ganztägig der Fernseher und ich war fassungslos und zu Tränen gerührt, als ich die politischen Vorgänge am Bildschirm verfolgte. Als Kind der 1950er Jahre war die Öffnung der Mauer für mich bis dahin undenkbar!

Nun komme ich aber zu diesem Hörbuch. Für das Verständnis dieses Buches ist es unumgänglich, es ungekürzt zu produzieren. Gut so!!!
Wir lesen oder hören eine Familiengeschichte aus dem 20.Jahrhundert. Das Buch beschreibt das Leben und Denken von vier Generationen einer überzeugt kommunistisch geprägten Familie. 

Die erste Generation, Charlotte und Wilhelm, fliehen vor den Nazis nach Mexiko und kommen nach dem Ende des Krieges wieder nach Deutschland zurück. Ihre Söhne Kurt und Werner sind lange Zeit in der Sowjetunion verschollen. Kurt lernte in Sibirien seine Frau Irina kennen und brachte sie später auch nach Ostdeutschland. Irina's Mutter wird später nachgeholt und lebt dann mit ihren Kindern zusammen. Alexander, der Sohn von Irina hat später selber auch wieder einen Sohn, Markus.

Dieses Hörbuch hört man nicht mal so nebenbei. Vom Hörer wird schon ein gewisses Maß an Konzentration abverlangt. Das liegt an den zeitlichen Sprüngen, die der Autor bis zum Ende des Buches konsequent durchhält. Nach kurzen Atempausen von Ulrich Noethen springen wir von den 1940er in die 1990er Jahre und von den 1970er in die 1950er Jahre und befinden uns jeweils in Gesellschaft einer anderen Generation der Familie. Nach anfänglicher Irritation darüber, empfand ich es schlußendlich für eine geschickte Form, um als Leser/Hörer mit Interesse der Familiengeschichte bis zum Schluss zu folgen. Ganz langsam, nach und nach, erschließt sich dem Hörer, warum welche Person wie wurde. Ob es die Erziehung, menschliche Schicksale oder die Anpassungsfähigkeit sind, es kommt nichts von nix.

Wenn ich an die ersten Minuten des Hörbuches zurückdenke, dann nicht mit guten Gefühlen. Auf das Thema Demenz und dem Umgang der Angehörigen damit, hatte ich momentan keine Lust. Wie froh war ich, dass es sich bei den ersten Sätzen nur um den Einstieg in die Geschichte der Familie handelte. Natürlich schließt sich mit dem Ende des Buches der Kreis wieder und wir verstehen alles. 

Dieses Hörbuch ist absolut hörenswert und zu empfehlen. Von mir gibt es volle ***** !!! :-)


Bei der Nachbereitung fand ich diese umfangreiche, sehr informative Seite zu diesem Buch bei Wikipedia: 

Hier kann man den Inhalt des Buches in chronologischer Reihenfolge nachlesen und dem Leser werden die Personen einzeln vorgestellt. *daumenhoch*
Solltet Ihr weder das Buch lesen, noch das Hörbuch hören wollen, dann rate ich zum Besuch der Seite bei Wikipedia. Es lohnt sich!










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